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Wildbader Anzeiger, 19. Juli 2024

Schutz für Wildbienen und bedrohte Insektenarten

Lions Club Bad Wildbad initiiert den Bau von zwei Insektenhotels

Anfang des Jahres hielt der Wildbienensachverständige Gustav Pelz im Lions Club Bad Wildbad einen Vortrag über Wildbienen. Er stellte dabei unter anderem heraus, dass es in Deutschland über 500 Arten von Wildbienen gibt und ein großer Teil davon gefährdet ist.

Die Lionsfreunde beschlossen, dass man dagegen etwas tun sollte. Gustav Pelz erklärte sich bereit, Pläne für ein Insektenhotel zu erarbeiten, das ganze Projekt zu steuern und beim Bau mitzuwirken. Dazu nahm er mit dem Schulleiter des Enztal-Gymnasiums, Andreas Enderle, Kontakt auf. Der machte das Projekt in der Schule bekannt, so dass einige Schülerinnen zusammen mit Gustav Pelz für die Füllung der Häuschen sorgten. Die Zimmerei Stoll baute zwei Insektenhotels, die Firma Goldmann Baustoffe lieferte das Material dazu und die Touristik Bad Wildbad GmbH sorgte für die Aufstellung der Häuschen: Eines fand seinen Platz vor dem Enztal-Gymnasium, das andere im Kurpark von Bad Wildbad. Hier fand jetzt auch eine Einweihungsfeier mit allen am Bau Beteiligten statt.

Bürgermeister Marco Gauger sagte, wie wichtig Wildbienen für die Biodiversität und die Natur sind. Er freute sich, dass gerade im naturnahen Kurpark ein Insektenhotel entstanden sei. Ivan Spira, der scheidende Präsident des Lions Clubs Bad Wildbad, dankte dem Wildbienenexperten Gustav Pelz für sein Engagement und den beteiligten Firmen für deren Sachspenden. „Das Insektenhotel ist für gefährdete Wildbienenarten besonders bedeutsam, denn durch die intensive Kultivierung der Landschaft und eine stets dichter werdende Bebauung würden Nist- und Bruträume für die Insekten immer weiter eingeschränkt“, erklärte der Wildbienenexperte Gustav Pelz. „Ein Insektenhaus schafft eine Nist- und Überwinterungshilfe für Wildbienen“, führte Gustav Pelz weiter aus, „und die meisten Arten können gar nicht stechen. Viele der künftigen Bewohner des Holzhäuschens aus unbehandeltem Hartholz sind in ihrem Bestand gefährdet und stehen auf der Roten Liste.“

Gut zu wissen
Wildbienen gründen keinen Staat – sie sind sogenannte Solitärbienen. Jedes Weibchen ist für sich eine Königin und baut ihr eigenes Nest. Sie legen auch keinen Honigvorrat an, wie die Honigbiene, sondern sammeln Pollen und Nektar für sich und die Aufzucht ihrer Brut. Sie sind friedfertig und die meisten haben gar keinen Stachel. Wildbienen spielen im Naturhaushalt eine sehr wichtige Rolle, da sie durch ihre unterschiedlichen Sammelmechanismen viele verschiedene Pflanzenarten bestäuben können. Wildbienen besuchen auch Pflanzen, die von der Honigbiene nicht angeflogen werden. So gäbe es zum Beispiel keine Tomaten, wenn es keine Wildbienen geben würde. Die Bestäubungsleistung der Wildbienen ist um ein Vielfaches höher als die der Honigbienen, da sie bereits bei Temperaturen ab 4 Grad fliegen können, nur kurze Strecken fliegen und daher wesentlich öfter die Blüten besuchen. Wildbienen sehen sehr unterschiedlich aus. Die größte, die blau-schwarze Holzbiene, wird bis zu 30 Millimeter lang und 13 Millimeter dick, während die kleinste, die Schmalbiene, gerade mal 2,5-3 Millimeter misst und dabei nur 0,7 Millimeter dünn ist.

Ebenso unterschiedlich ist ihr Anspruch an Ernährungspflanzen und Nistmöglichkeiten. Das Spektrum ihrer Nester reicht von Erdlöchern (75 Prozent unserer Wildbienen nisten im Erdboden) oder Felsspalten, leeren Schneckenhäusern, bis hin zu waagrechten Röhren in Holz, Schilf oder Bambus. Als Nahrung benötigen sie die unterschiedlichsten heimischen Blühpflanzen, die Nektar und Pollen bereithalten.

Man kann ihnen helfen, indem man heimische Blühpflanzen im Garten oder auch auf dem Balkon pflanzt – möglichst auch einige Frühblüher wie Krokusse, Schneeglöckchen, Traubenhyazinthe und indem man Ihnen eine Nisthilfe (Insektenhotel) baut, die, wenn sie richtig gebaut ist, gerne angenommen wird (siehe nebenstehenden Infokasten). (hh/red)

Auf Initiative des Lions Club Bad Wildbad fand jetzt die Einweihung von zwei Insektenhotels im Beisein von unter anderem Bürgermeister Marco Gauger, Schulleiter Andreas Enderle und Touristik-Geschäftsführerin Stefanie Eisele statt.
Foto: Lions Club Bad Wildbad

Das sollte man beim Bau eines Insektenhotels wissen

Für den Rahmenaufbau

Trockene naturbelassene Schnittbretter (Fichte, Tanne o. Ä.), die frei von Lösungs- Klebe- und Holzschutzmitteln sind. Edelstahlschrauben verwenden, um Rostbildung zu verhindern.
Fester Stand, nicht frei hängend. Vollsonniger Standort, südliche oder südöstliche Ausrichtung.
Das Regenschutzdach sollte nicht zu groß sein, um zu viel Schattenwurf zu vermeiden. Drahtgitterschutz mit 19 Millimeter Maschenweite und 80 Millimeter Abstand zu den Niströhren (Abstandshalter).

Für die Füllung
Harthölzer, vorzugsweise trockene Obstgehölze verwenden wie Apfel, Birne, Kirsche, Mirabelle, Pflaume oder auch Haselnuss, Walnuss, Eiche und Buche sind möglich. Bohrungen in Stirnholz, Bohrungsdurchmesser – d = 4, 5, 6, 8, und 10 mm – (Bohrtiefe immer 10 x d). Bohrungen im Holz mit absolut glattem Rand, keine Senkung, sonst geht keine Wildbiene rein. Schilfrohre sauber und glatt auf Länge zugeschnitten. Strangfalz-Ziegel werden ebenfalls sehr gut angenommen. Keinerlei Lasierung oder gar Lackierung. (hh/red)

Lions Club Bad Wildbad - Multidistrikt: 111, Distrikt: Süd-Nord, Region: II, Zone: 5
Jumelage mit dem französischen Partnerclub Pompey Liverdun seit 1984